Geld seit 1914 - Tragödie

Manipuliermasse der Politiker

Ein kleiner Schreck-Moment voraus: wissen Sie, dass das "Geld", das Sie auf Bankkonten halten, nur Geld zweiter Klasse ist? Denn gemäss Währungsgesetz in CH und den meisten Ländern gilt: Nur Münzen, physische Zentralbanknoten und die Sichtguthaben der Banken bei der Notenbank sind "legal tender", gesetzliches Zahlungsmittel (Art. 2 des Bundesgesetzes über die Währung). Die Kontenguthaben auf Banken sind nur Gutschriften, so echt wie Zahlungsversprechen eben sind, nicht mehr, vor allem, wenn Panik herrscht, und alle das "Geld" abheben und in Notenbankgeld (Noten) wechseln möchten.

In dieser kleinen Geldgeschichte zeigen wir mit den Originaldokumenten, wie es so weit gekommen ist, wie die Politik den Bürgern das Geld verdirbt – mit dürren Communiqués, die oft unbemerkt daher kamen und vom besitzenden Publikum kaum je verstanden werden (bis es zu spät ist):


Vor 1914 galt der Goldstandard – Geld war Gold, und für jede Banknote bekam man am Schalter die Goldmünzen, eins-zu-eins.

Das auferlegte allen Akteuren strenge Disziplin, den Banken, den Regierungen (niemand konnte Geld für Defizite drucken), den Firmen. Wer Kredit aufnahm, musste an die Rückzahlung denken. Das ganze Land gewann nur Gold, wenn es produktiver wurde, exportierte und Gold importieren konnte. Ueberwogen die Importe, floss Gold ab, der Geldumlauf verknappte sich, die Konjunktur bremste die Ansprüche, der Aussenhandel kam wieder ins Gleichgewicht. Von 1873-1896 fielen sogar die Preise jährlich um 1-2 Prozent, Schuldner mussten sich vorsehen, aber die Wirtschaft schwang sich mächtig auf.

Dann aber starteten Deutschland und Habsburg den ersten Weltkrieg. Die meisten Regierungen setzten sofort die Goldkonvertibilität aus, so Deutschland:

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"Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preussen

verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt:

Bis auf weiters werden die Vorschriften in &9, Abs. 2 Satrz 2 und 3 des Münzgesetzes dahin geändert, dass an Stelle der Goldmünzen Reichskassenscheine und Reichsbanknoten verabfolgt werden können".

4. August 1914

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In einem zweiten Erlass wurde der Reichsbank erlaubt, Wechsel (also die Rechnungen) der Rüstungsfirmen «zu belehnen», also dafür Geld zu drucken. Die Reichsregierung gedachte, den Krieg mit Papiergeld anstatt vermehrt, wie das British Empire, mit Kriegsobligationen oder mit Steuern zu finanzieren. Das Volk merkte die Kriegskosten erst gegen Kriegsende, mit steigender Inflation.

Bei Kriegsende war die finanzielle Lage so aussichtslos, dass die Weimarer Republik mit der Geldschöpfung weiterfuhr, und auf dem Höhepunkt der Inflation, 1923, ganze 99,5% der Reichsausgaben mit der Geldpresse finanzierte. In den Nachfolgestaaten Oesterreich und Ungarn wütete eine ebensolche Inflation.

Nach den Währungsreformen galt ein brüchiger neuer Goldstandard. Britains Schatzkanzler W. Churchill gab aus Prestigegründen des Empire ab 1925 die Noten gegen gleichviel Gold aus wie 1914, machte das Land konkurrenzunfähig und es war vom Krieg her überschuldet. 1931 musste die Bank of England schliesslich das Pfund abwerten und den Goldumtausch aufgeben, mit einem leider unleserlichen Communiqué, das hier nachgeschrieben wird:


«His Majesty’s Government have decided after consultation with the Bank of England that is has become mandatory to suspend for the time being the operation (…) of the Gold Standard…”


Die Schweizerische Nationalbank merkte dann fünf Jahre später, dass der Franken ebenfalls massiv überbewertet war, dass die Wirtschaft dahinsiechte; sie wertete im September 1936 ab und hob die Umtauschbarkeit der Noten in Gold auf.

Die anderen Länder verfielen oft auch in Kapitalverkehrskontrollen (Deutschland: Reichsfluchtsteuer Weimars, dann der Nazis), in Papiergeldinflation und errichteten Zollmauern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1944 beschloss die Konferenz der Siegermächte in «Bretton Woods» den Gold-Devisen-Standard. Die USA garantierten den anderen Notenbanken den Dollar in Gold, sodass alle anderen Währungen indirekt goldgedeckt waren. Auf der Basis der Dollars oder auch von Gold im Keller gaben diese Notenbanken dann das nationale Geld aus. Das System disziplinierte die Teilnehmer auch – wer mit Papiergeld übertrieb, startete eine Ueberkonjunktur, die zu Importen, dann Handelsdefiziten führte, worauf die Devisenmärkte der Währung nicht mehr trauten und sie nur zu tieferen Kursen handelten, man musste abwerten – worauf die Importpreise eine Inflation auslösten.

Das taten auch die USA, sie vertrauten auf das «exorbitant privilege» des Dollar-Ankers: der Dollar war zuerst knapp und für die anderen Notenbanken eine goldgedeckte Währungsreserve – die ganze Welt war happy mit der anschwellenden Dollarschwemme aus Importen, Handelsdefizit und weltweiten Firmenaufkäufen der USA. Bis nach 1960 diese Dollars in der Welt draussen den Goldvorrat der USA überstiegen und steigendes Misstrauen aufkam. Die USA mussten sich Ende der Sechziger sogar Dollars zurück leihen lassen (von D, CH, Jap., GB) und den Kurs garantieren («Roosa-Bonds»). Im Sommer 1971 zogen Frankreich und die Schweiz Tonnen von Gold gegen ihre Dollarguthaben ab – und am 15. August 1971 erklärte der US-Präsident R. Nixon fortait – die Umtauschbarkeit in Gold wurde «provisorisch» aufgehoben – mit diesem kurzen Communiqué:


Speech by Richard Nixon (15 August 1971)


In recent weeks, the speculators have been waging an all-out war on the American dollar. The strength of a nation’s currency is based on the strength of that nation’s economy – and the American economy is by far the strongest in the world. Accordingly, I have directed the Secretary of the Treasury to take the action necessary to defend the dollar against the speculators.

I have directed Secretary Connally to suspend temporarily the convertibility of the American dollar except in amounts and conditions determined to be in the interest of monetary stability and in the best interests of the United States.

Now, what is this action – which is very technical – what does it mean for you? Let me lay to rest the bugaboo of what is called devaluation.

If you want to buy a foreign car or take a trip abroad, market conditions may cause your dollar to buy slightly less. But if you are among the overwhelming majority of Americans who buy American-made products in America, your dollar will be worth just as much tomorrow as it is today.

The effect of this action, in other words, will be to stabilize the dollar.


Es war nicht provisorisch, es war eine Abwertung («bugaboo»), es war der Bankrott des Währungsankers, es gab noch mehr Inflation, und der Dollar war nicht stabilisiert, sondern fiel bis heute auf ca. 15 % des Werts gegenüber dem Franken und auf unter 2% seines damaligen Goldwerts; Abwertung um 98% also. Das ist die Abwertung des ehemals silbergefüllten Antoninians des römischen Reiches von ca. 220-280 u.Z. – das US-Geld schaffte den Wertverlust noch schneller.

Parallel, und mitverantwortlich für den Wertverlust aller Nachkriegswährungen war die gleichzeitige Ueberdehnung des Teilreserven-Systems der Banken. Diese erteilen mehr Kredite, als sie Einlagen haben, dieses Buchgeld wird durch die Kreditnehmer auf andere Banken ihrer Geschäftsbeziehungen überwiesen, verbucht, zählt als neue Einlage – jedoch, wenn das Publikum in Panik sein Notenbankgeld wieder will, ist es nicht da, und die Banken ziehen voneinander auch noch dieses Buchgeld ab – der Kollaps tritt ein. Ein Teilreservensystem neigt systemisch zu Krisen. Die Credit-Suisse hielt zu ihren Glanzzeiten nach 1870 noch 33% der Bilanz in eigenem Kapital, bis zur Finanzkrise sank es bei den meisten Geschäftsbanken auf einige Prozent.

Hinzu kam in der Nachkriegszeit die Ueberdehnung der Vorschläge des John M. Keynes aus den Dreissigerjahren. Damals schon beschritten blinde Politiker falsche Wege –  weltweite Zollmauern wurden errichtet, Gelder überall abgezogen, Notenbanken horteten Gold, zogen Geld ein. Keynes wollte diese Liquiditätsfalle sprengen, und nur der Staat könnte dies – also defizitfinanzierte Ankurbelungen. Mit dem Aufschwung kämen die Steuergelder wieder herein, um die Schulden abzuzahlen. Doch in der ganzen Nachkriegszeit war den Politikern dieses Rezept in jeder Lage recht: Geld auszugeben, das hilft. Den zweiten Teil, die Rückzahlung, kann kaum je eine Regierung oder Partei durchsetzen. Der Gedanke an Ankurbelung, Staatshilfe ist unterdessen Gemeingut jedes Stammtischs geworden und füllt sozialdemokratische Partei- wie Regierungsprogramme. Die Staatsschulden nahmen daher überall stetig zu. Dieser vulgäre Keynesianismus verband sich mit dem Parteienwettbewerb «wer bietet dem Wähler mehr?» und den seit der Finanzkrise nur allzu bereitwilligen Notenbanken, dafür Geld zu drucken. Eine verderbliche Dreieinigkeit.

Schon vor der Finanzkrise 2008 waren also Staaten, Firmen, Hausbesitzer, Private stark verschuldet.

Bei der grossen Systemkrise 2008 sprangen daher die Notenbanken ein, kauften die Banken aus, übernahmen deren faule Kredite in mehreren Tausendmilliardenrettungen (USA, EU). Ebenso verausgabten sich die Staaten dafür. Dann kauften die Notenbanken die Staatsschuldpapiere der solchermassen überschuldeten Staaten auf, als die Bankenkrise längst vorüber war. Der verschleiernde Name dafür war: Quantitative Easing, und so lautete die Ankündigung am 3. Nov. 2010 für diese zweite, nachkrisenhafte Phase der Federal Reserve FED und ihrer Geldschöpfung:


FOMC Statement announces QE-2: “To promote a stronger pace of economic recovery and to help ensure that inflation, over time, is at levels consistent with its mandate, the Committee decided today to expand its holdings of securities. The Committee will maintain its existing policy of reinvesting principal payments from its securities holdings. In addition, the Committee intends to purchase a further $600 billion of longer-term Treasury securities by the end of the second quarter of 2011, a pace of about $75 billion per month.”


Die Europäische Zentralbank reagierte gleich, als die Euro-Krise rund um Italien, Griechenland, Irland, Zypern ausbrach, Präsident Draghi versprach, soviel Staatsschulden aufzukaufen, «whatever it takes» :


26. Juli 2012:

“Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.”

– Mario Draghi: Rede bei der Global Investment Conference in London


Das alles, in den USA und im Euroraum, war nie «within the mandate», sondern weit darüber hinaus. Damit wurden die enormen Mengen an Geld geschaffen, welche auf den Banken landeten, als Zahlung für die Papiere: achttausend Milliarden $ durch die FED, achttausend Milliarden Bilanzaufblähung der EZB.

Nun hängen die Banken mit ihren Bilanzen, die Staaten mit ihren Schulden und die Notenbanken mit ihren Papieren überschuldeter Staaten am gleichen Strick («doom loop»). Ein Ausweg ist immer schmerzhaft, daher unwahrscheinlich.

Covid als neueste Ausrede

Daher herrschte Alarm, als die Covid-Krise ausbrach – wenn jetzt eine Fallmasche im System auftrat, waren alle verloren. Daher beschlossen die FED und die EZB innert Tagen Mitte März 2020 erneute, riesige Ankaufsprogramme von Staatspapieren:


ECB announces €750 billion Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)

18 March 2020

The Governing Council decided the following: 

(1) To launch a new temporary asset purchase programme of private and public sector securities to counter the serious risks to the monetary policy transmission mechanism and the outlook for the euro area posed by the outbreak and escalating diffusion of the coronavirus, COVID-19. 

This new Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) will have an overall envelope of €750 billion. Purchases will be conducted until the end of 2020 and will include all the asset categories eligible under the existing asset purchase programme (APP). 

For the purchases of public sector securities, the benchmark allocation across jurisdictions will continue to be the capital key of the national central banks. At the same time, purchases under the new PEPP will be conducted in a flexible manner. This allows for fluctuations in the distribution of purchase flows over time, across asset classes and among jurisdictions.



Die FED kam gleichzeitig damit:


March 23, 2020

Federal Reserve issues FOMC statement

The Federal Reserve is committed to use its full range of tools to support the U.S. economy in this challenging time and thereby promote its maximum employment and price stability goals.

The Federal Open Market Committee is taking further actions to support the flow of credit to households and businesses by addressing strains in the markets for Treasury securities and agency mortgage-backed securities. The Federal Reserve will continue to purchase Treasury securities and agency mortgage-backed securities in the amounts needed to support smooth market functioning and effective transmission of monetary policy to broader financial conditions. The Committee will include purchases of agency commercial mortgage-backed securities in its agency mortgage-backed security purchases. In addition, the Open Market Desk will continue to offer large-scale overnight and term repurchase agreement operations.


Ohne die Covid-Schäden abzuwarten, ohne die Firmen und Bürger auch zur eigenen Vorsorge aufzurufen, wurden Rundum-Garantien dieser zwei Notenbanken für Kredite, Banken, Sozialprogramme, Hypotheken abgegeben, wenn dazu neue, massive Staatsschulden eingegangen würden. Drei Tage nach diesen Ankündigungen der EZB und der FED setzten sich in beiden Währungsräumen die Politiker hin, und entwickelten die Beschlüsse riesiger neuer, schuldenfinanzierter Ausgaben. Diese summierten sich in beiden Räumen mit der Zeit auf jeweils 2000 bis 4000 Milliarden $ oder €, je nachdem man auch die nicht genau definierten Infrastrukturprogramme einrechnet. Vor allem aber, zusätzlich anlässlich der Energieverteueuerung und der Inflationskosten für Haushalte, wurden in beiden Räumen weitere ca. 1000 Milliarden schuldenfinanzierter, meist direkter Zahlungen an die Haushalte beschlossen.


Der Weltwährungsfonds – gegründet mit den Bretton Woods-Einrichtungen 1944, diese aber überlebend – beschloss als Sahnehäubchen auf allem ca. 650 Milliarden $ neue Sonderziehungsrechte. Das sind Konten aus Buchkrediten, die einfach aus der Luft den Mitgliedstaaten im Verhältnis ihrer Beteiligung eingerichtet werden, und mit welchen sie untereinander Schulden zahlen können – eine zusätzliche Buchgeldschöpfung, die grösste der Weltgeschichte auf einen Schlag. So gings:


IMF Managing Director Announces the US$650 billion SDR Allocation Comes into Effect

August 23, 2021

Washington, DC: Ms. Kristalina Georgieva, Managing Director of the International Monetary Fund (IMF) made the following statement today:

“The largest allocation of Special Drawing Rights (SDRs) in history—about US$650 billion—comes into effect today. The allocation is a significant shot in the arm for the world and, if used wisely, a unique opportunity to combat this unprecedented crisis.

“The SDR allocation will provide additional liquidity to the global economic system – supplementing countries’ foreign exchange reserves and reducing their reliance on more expensive domestic or external debt. Countries can use the space provided by the SDR allocation to support their economies and step up their fight against the crisis.

(Das Eidg. Finanzdepartement und die Nationalbank stimmten für das Mitglied Schweiz dem zu).

So weit die Erlasse – dürr, kurz, für normale Bürger selten verständlich, nie in ihren Konsequenzen absehbar für die Nutzer von Geld. Zeugnisse der unheimlichen Zentralisierung der Macht über das Geld unserer Wirtschaftsgesellschaft.

Mit diesen Erklärungen, dann massiven Geldschöpfungen der Notenbanken liefen also innert Tagen - sicihtlich abgesprochen - die enormen fiskalischen Ausgabenprogramme der Politiker in USA und EU auf Touren: die fiskalische Schieflage wurde monetisiert, Fiskalpolitik und Geldpolitik liefen im Gleichtakt in den Boom.

Die Konsequenzen:

Die Inflation drehte mächtig auf, erstmals seit 50 Jahren, und Aeltere erinnern sich, wie mühsam, kostspielig der Kampf um Stabilität damals war. Doch zuerst bemühten die Notenbanken 2008 die Angst vor «Deflation», also vor sinkenden Preisen. Das wäre aber, wie 1873-96, eine erfreuliche Sache, vor allem für Sparer, aber gefährlich und disziplinierend für Schuldner, private wie öffentliche. Damals sanken ein Vierteljahrhundert lang, unter dem Goldstandard, die Preise in allen Staaten. Dennoch liefen die Volkswirtschaften auf hohen Touren, die industrielle Revolution, die Gründerzeit schufen Innovationen. Diese knappe Geldordnung passt grundsätzlich zu einer privaten, marktorientierten Wirtschaftsordnung. Sie kam ohne die Kredithuberei des John M. Keynes als vermeintliche Bedingung des Wachstums aus. Doch in unserer Zeit nun sagten die Notenbanker zuerst eben, "Deflatioin" sei schädlich. Eine zweite Angst verbreiteten sie mit "säkularer Stagnation", die drohe, drittens mit einem (nicht belegten) Sparüberfluss ("savings glut").

Dann unterstellten sie, die aufkeimende Inflation sei «temporär» - gegen jedes Wissen aus früheren Zeiten. Sie taten so, als ob sie mit ihrer hohen Finanztechnik genau 2% Inflation ansteuern könnten (was schon zuviel ist). Dass in den ersten Jahren der Geldschöpfung nach 2008 die Preise stabil blieben, hing zusammen mit den Produktivitätsgewinnen aus den globalen Transporten (Container), dem "China price", also dem Preisdruck der neuen Billigproduzenten Asiens. Erst als die Angebotsseite sich verknappte (Oel, Lieferketten in Covid, Ausstieg von Millionen Arbeitnehmern aus ihren Stellen) schlug sich die Geldmenge auf die Preise - wie Milton Friedman sagte: es gibt keine Inflation, wenn nicht vorher die Geldmenge aufgedreht wurde.

Statt dass die Bürger, Konsumenten, Firmen, Staaten wegen der steigenden Preise dann weniger nachgefragt und damit die Preise allmählich stabilisiert hätten, drehten nun - vermehrt eben seit März 2020 - die Notenbanken und Staatssubventionen an alle Haushalte (wegen Energie, Inflation, Covid) die Nachfrage noch an.

(Als dann die Inflation im Euroraum gegen 10% stieg, war auf der Webseite der EZB zu lesen: "Wir sorgen für stabile Preise und sicheres Geld", dies noch im Juni 2023. Das ist "DDR-speak", wie A. Huxley sagte: der diktatorische Staat behauptet Dinge, die der Bürger viertelstündlich widerlegt sehen kann.)

Der Zinssatz ist das zentrale Signal der Volkswirtschaft, und wurde ausser Kraft gesetzt, manipuliert. Dies und die Geldschwemme bewog aber Private wie Staaten, jede Vorsicht bei Schulden fallen zu lassen. Diese Schuldner sind alle heute in einer derart ausweglosen Lage, sollten die Preise fallen, oder die Zinsen wirklich steigen und die Schulden reduziert werden müssen, dass erneute Tricks mit Schulden, Umformulierungen der Notenbanken und Regierungen wahrscheinlich sind. Die Zinsen auf den Staatsschulden müssen schon heute, erst recht wenn die ZInssätze steigen, aus neuen Defiziten bezahlt werden - ein Schneeballsystem konkursiter Akteure. Alle Staaten des Euro (ausser Deutschland, Skandinavien und Baltikum), die USA stecken in diesem Schneeballsystem, für welches private Bürger ins Gefängnis kämen. Die Defizite, also die Schuldenzunahmen, sind meist höher als das Wachstum des Inlandprodukts, ebenso sind die ZInsen in Prozent meist höher als die Wachstumsraten: die Staatsschulden nehmen zwangsläufig als Anteil des Inlandprodukts zu, und es wird immer härter, sie aus diesem Produkt zu bezahlen.

Es gibt wenige Politiker, die solche Zinseszinsdramen einschätzen können. Gemäss der ernüchternden webseite www.usdebtclock.org werden immer noch 30% der US-Staatsausgaben durch neue Schulden bezahlt, die ZInsen damit. Aber die ZInslast im Budget erreicht bald die Dimension der Militärausgaben des Imperiums. Das römische Reich ging hauptsächlich zugrunde weil genau diese Rivalität der Schuldenlast mit der militärischen Anstrengung zur Privilegierung der ZInszahlungen zwang, die Verteidigung aber litt.

Die immer noch nicht nachhaltig hohen Staatsdefizite der USA und im Euroraum laufen also weiter, obwohl die Notenbanken beider Währungsräume jetzt die Zinsen erhöhen und die Geldmenge (durch den Verkauf von Staatspapieren aus dem Keller) senken wollen (sagen sie). Jetzt laufen Fiskalpolitik und Geldpolitik also gegeneinander, machen sich ineffektiv. Wie im März 2020 hätten sich Politiker und Notenbanken auch jetzt zu gleichgerichtetem Verhalten verabreden müssen. Es ist wieder klar, dass die "keynesianische Expansion" nur beim Aufdrehen, nicht aber beim Eindämmen, beim Sparen, läuft. Der Keynesianismus ist daher aus Sicht der ökonomischen Theorie der Politik (Public Choice) mit den politischen Motivationen unverträglich.

Die Geldschwemme pervertierte die Marktwirtschaft: die Notenbanken schützten die überschuldeten Staaten damit vor dem Bankrott, doch die dadurch verursachte Inflation mildern die Politiker mit neuen, riesigen Direktsubventionen und Steuersenkungen für die Bürger – häufen also neue Schulden an. Dabei hätten hohe Preise, teure Energie zum Sparen der Haushalte, und so zum Zusammenbruch der Preise führen müssen. Nun aber sind alle Firmen, Bürger, Politiker so verwöhnt, dass bei leisestem Leiden sofort die Staatsausgaben, also die Notenkredite anzuwerfen verlangt werden. Die Tiefzinspolitik verlangt fortgesetzt tiefe Zinsen. Würde dies ausbleiben, oder würden gar die bisherigen massiven Umverteilungen des Sozialstaates und der obigen Stützprogramme zurückgefahren, wären Bankrotte, Aufruhr, Regierungsstürze und Instabilität die Folge.

Ebenso müssen in den Augen der Politiker überall nun Wachstum, Innovation, Chipsfabriken, der Energiewandel von riesigen Staatsprogrammen angestossen werden. Dabei hat im 19. Jh. die industrielle Revolution ungeplant, durch Wettbewerb, durch Ansparen und Investieren Privater stattgefunden, setzten sich die besten technischen Lösungen durch «schöpferische Zerstörung» des Alten durch - ohne Vollkasko, weder für Firmen, Arbeitende, Staaten. Die meisten Branchen der IT - Apple, Microsoft, artificial intelligence - wurden in den USA von Schul- und Studienabbrechern entwickelt, nicht wie die EU-Kommission heute meint, von Umständlichen Kommissionen mit Millionensubventionen.

Eine weitere Folge – für jeden $, € neue Schulden wächst die Volkswirtschaft um weniger als eine Einheit – der Grenznutzen der keynesianischen, defizitfinanzierten Ankurbelung fällt und fällt: Die EZB blähte die Geldmenge durch Aufkauf von Staat- und Firmenschulden 2011-2022 um 8500 Milliarden € auf, doch das Inlandprodukt der Eurozone wuchs nur um 5000 Milliarden. Die Stützungen werden extrem kostspielig, aber wirkungslos. Sie können nicht mehr aus dem Wachstum rückbezahlt werden. Der von Keynes erwartete "multiplicator", der aus einem Dollar/Pfund/Euro mehrere Einheiten Wachstum aus der Krise heraus schenken würde, ist im Verwöhnungsmodus heute zu einem "shrinkflator" geworden.

Eine weitere Folge: die massiven Geldstösse der Notenbanken hoben die Kurse aller Wertpapiere, Kunstobjekte, Immobilien massiv an. Die schiefe Vermögensverteilung – nicht nur von Linken beklagt – wurde immer schiefer, kopflastiger. Wie unter Vergrösserungsglas zeigte anfangs Februar 2020 der reichste Europäer, Bernard Arnault vom Luxus-Konzern Louis-Vuitton, wie der Negativzins die Vermögen konzentriert und Kapital fehlleitet. Er wollte die US-Kette Tiffany übernehmen und finanzierte grosse Teile der dazu aufgenommenen Schulden von 10 Milliarden Euro zu negativen Zinsen. Die Gläubiger, Sparer, Pensionskassen zahlen ihm den Raub. Zu fast keinen eigenen Zinskosten wird ihm Tiffany aber einen Reingewinn von fast 600 Millionen Dollar im Jahr abwerfen. Die Agentur Bloomberg kommentierte, «it’s just a shame», auch dass damit nur Kapital herumgeschoben, kein neues gebildet werde.

Die solide, echt bürgerliche Welt vor 1914 hingegen machte wenig Schulden, blähte die Banken nicht mit Buchgeldkrediten auf, aber sie wuchs und wuchs. Stützungen an die Haushalte wurden nicht versprochen und ausgegeben: jeder war für sich verantwortlich.

Vor allem aber manipulierte der Staat (die Notenbanken) damals nicht den fundamentalsten Preis, den eine Marktwirtschaft kennt - den Zinssatz, den Preis des Geldes, des Kapitals. Keynesianer definieren Geld gerne als "Kredit", weil der grosse Teil des Zahlungsverkehrs aus der Buchgeldschöpfung der Teilreservenbanken stammt - aber wegen der inhärenten Ueberdehnung solcher Geldschöpfung in jeder Bank und des Systemrisikos als Ganzem daraus braucht es dann Zentralbanken als "Lender of last resort", Einlagenversicherungen und Bankaufsicht. All das brauchte das stabile, und wachstumsstakre 19. Jh. unter dem Goldstandard nicht. Den gedanklich-philosophische Gegenpol gegen den frivolen Keynesianismus brachte Jean-Baptste Say (1767-1832) ein: die Produktion schafft Werte, schafft Sparkapital, dieses Geld dreht die Volkswirtschaft an.

Eine Folge, ebenso fundamental: der Gegenwert des Dollars in Gold sank seit es die FED 1913 gibt, auf ein gutes Prozent, der Gegenwert des Frankens in Gold seit 1907 (SNB) auf weniger als sieben Prozent. Unfähigkeit - Zynismus - Liebesdienst an die Politikergeldsause - keine Standfestigkeit gegenüber windigen Klagen des Publikums - regelmässige Erpressung durch die Krisen des Teilreserve-Banksystems  - man nenne es wie man wolle. Zentralbanken sind das Uebel.


Abhilfen sind nicht schmerzlos, und kaum wahrscheinlich. Es wäre möglich:

  • eine Allianz von Parteien zu schliessen, um den Schuldenabbau über Jahre, Jahrzehnte an die Hand zu nehmen und den Wählern klaren Wein einzuschenken. Das schafften Kanada, Neuseeland, Schweden, USA unter Präsident Clinton Ende 20. Jh. (detailliert in meinem Buch "Der Superstaat", S. 133 ff.)
  • eine Partei zu finden, welche wie die Regierungen Thatcher und Reagan in den 1980er Jahren saniert und die Wahlen gewinnt. Doch die Schulden damals waren gering im Vergleich und die Parteiführungen wie das Wählervolk sind «sozialdemokratisiert»: jeder Abbau ist Verbrechen. Auch bezieht heute mehr als die Hälfte der Haushalte Geld vom Staat.
  • die Staatspapiere in den Notenbanken abzuschreiben, oder auf 100 Jahre in neue Papieren umzuschulden. Schon heute gehen die Zahlungen der Zinsen auf diesen Papieren von den Staaten an die Notenbanken, von diesen als Gewinn wieder an den Staat. Der Anteil der Staatsschulden im Keller der Notenbanken ist gratis, wie hoch das Zinsniveau auch steigt. Daher werden die eur. und US-Zentralbank sich kaum von diesen Staatspapieren trennen können, sondern sie endlos bei Fälligkeit weiterwälzen. Diese Prognose ist wetterfest.
  • die Inflation auf argentinische Höhen ansteigen zu lassen, weil man die Geldvermehrung nicht mehr stoppen kann, und hofft, so die Staatsschulden im Verhältnis zum Nominalwachstum der Wirtschaft abzubauen. Doch Staatsausgaben wachsen mit der Inflation mit, ausser in Varianten eins und zwei oben. Im Gegensatz zur Nachkriegszeit nach 1945, als die Kriegsschulden durch Inflation mächtig abgebaut werden konnten, sind heute fast alle Staatsausgaben indexiert (Renten, Subventionen) und wachsen mit der Inflation auch immer weiter.
  • die Bankguthaben zu amputieren, damit das viele Geld verschwindet, das Bargeld vorher einzuziehen natürlich, damit niemand ausweichen kann.
  • den Goldstandard wieder einzuführen, durch int. Abkommen, und dazu das Gold mal zehn aufzuwerten (und vermutlich allen privaten Goldbesitzern den Mehrwert wegzusteuern…)
  • die Bürger fliehen in Kryptowährungen, sobald diese technisch einfacher zugänglich sind, deren Blockchains nicht kontrollierbar sind, und wenn alle in Krypto zahlen und denken, dann schwankt nicht Krypto, sondern das billige Notenbankgeld. Oder realgedeckte Privatwährungen wie der Realunit bestreiten das Feld. Währungskonkurrenz ist der beste Dompteur wie unter den privaten Notenbanken unter dem Silber- oder Goldstandard.
  • in allen Varianten: autoritäre Regierungen ergreifen die Macht – ein flotter General der «Guardia di Finanza» in Italien, oder ein Primo de Rivera in Spanien, etwa. Das hatten wir in den ausweglosen Dreissigerjahren. Nur so als Erinnerung, nicht als Empfehlung. Doch die frivolen Zerstörer von Geldwert und Staatsbonität, den zwei Säulen der Zivilisation, in den Regierungen und in den Notenbanken haben dafür aufs Schändlichste vorgearbeitet. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Parteiführer und Parlamentarier in Europa den Willen finden, dem Volk die verwöhnenden Zuwendungen in Hundertmilliardenhöhe auszuschlagen. Doch möglich sind diese fiskalisch nicht mehr. Was also? Das Chaos.
  • Der wahrscheinliche Weg: «road to serfdom» (Hayek), indem das Wachstum ausbleibt, Unsicherheit die unternehmerische Sprungfeder lähmt und weitere superstaatliche Eingriffe in Geld und Vermögen als nächstliegende Zwänge gelten werden. Die grosse Mehrheit der staatsgestützten Bürger wird sich gerne in eine der Aufsichts- und Zuteilungseinrichtungen des Superstaates einreihen, indem konfiskatorische Steuer- und Umverteilungspolitiken geführt werden, Regierungen und Notenbanken grosse Teile der Volkswirtschaft planen, leiten, übernehmen. Doch dies heisst, eine Volkswirtschaft wird autoritär durch die selben ahnungslosen Politiker und Notenbanken betrieben, die Europa und die USA zuerst mal in diese Lage gebracht haben.
  • Zum Schluss die nächste Verzweiflungs-Handlung der Schuldenpolitiker, als Test dieser «Abhilfen»: ab 2027 wird die Rückzahlung des bald schon mal 1000 Milliarden hohen «Aufbaufonds» (oder Next Generation EU, oder Resilience – die Namen ändern so schnell wie die Ausgabenpakete) zurückbezahlt werden müssen, so wurde es vor zweieinhalb Jahren beschworen. Zahlen müssen die Mitgliedstaaten alle zusammen, «zur gesamten Hand», aber jeder seinen Teil. Italien, Spanien, Frankreich haben allein schon zusammen 49% davon aufzubringen – aus Budgets, die heute schon massiv im Defizit stecken und deren 1000 Milliarden grösstenteils nicht im Schuldenregister fungieren, sondern als «Nebenhaushalt» der EU geführt werden. Für Deuschland allein werden daraus mal knapp 300 Milliarden fällig, plus die Beträge, welche die überschuldeten Lateiner nicht aufbringen werden/wollen. Das also ist der Test der Schuldensause schon in wenigen Jahren – oder aber Deutschland stimmt einer erneuten Kreditaufnahme und wohl weit höheren Summen zu, wie immer seit 20 Jahren (von den nicht-sparenden Lateinern vorgeführt wie ein Tanzbär am Nasenring – «denn es geht um Europa, um den Euro»). Und, die geheime Agenda der EU-Kommission wird wahr: sie spricht bereits von den lange angestrebten eigenen Steuereinnahmen (eine Abgabe der Mitgliedstaaten aus deren Firmensteuern, eine CO2-Grenzabgabe auf Importen, eine Digitalsteuer, Abgaben auf nicht-recyclierten Stoffen). Die EU will Staat sein.

Nachtrag (und Ausblick?)
Goldstandard - Wettbewerb privater Notenausgabe - Realgeld
Seit den wohl esten Münzen, die König Krösus in Lydien im 7. Jh. v.u.Z. ausgab, war Geld in sich selbst ein realer Wert - Silber, Gold, und vom "Sponsor" normiert, und wichtig, selbst auch akzeptiert. Der Geldwert stand in Beziehung zur Warenmenge, die Preise konnten steigen - aber auch fallen. Preissteigerungen waren meist nur "Teuerung", also vorübergehende Knappheit der Güter.
Der Goldstandard des 19. Jh. (und indirekt bis 1971) disziplinierte alle: die notenausgebenden Banken - das waren oft private - hielten eine genügende Golddeckung bereit, weil die Noten jederzeit am Schalter in Gold eingetauscht werden konnten. Die Stabilität des Geldwerts zwang Schuldner - Private, Firmen, Staaten - sich die Last der Zinsen und der Rückzahlung genau zu überlegen. Die Länder (Währungsräume) selbst verloren bei zu hohen Importen Gold ins Ausland, das für Ausstände, Noten eingefordert wurde - dies bremste automatisch den Geldumlauf in Noten, und die Konjunktur. Exportüberschüsse führten Gold ins Land, die Geldmenge nahm zu, die Konjunktur, die Preise und Importe schwollen an, Gold floss wieder ab. Die Knappheit des Goldgeldes führte nach dem Börsenkrach 1873 zu einem Vierteljahrhundert fallender Preise, in der Summe je nach Land um bis zu total 40% - und genau während diesen Jahren (1873-1896) schwang sich die  europäische Industrie zu ungeahnten Höhen auf. Kredit und Geldschwemme sind also nicht notwendig für echtes Wachstum.
Eine kleine Anekdote zeigt diesen Wettbewerb an Solidität: die Bank in St. Gallen gab Noten aus, war privat, die Kantonalbank des Staates gab auch Noten aus - aber die Politiker zwangen sie zu immer höherer Notenausgabe. Die Kunden verlangten daher öfters das Gold am Schalter der Kantonalbank, oder aber die Bank in St. Gallen machte es sich zur Schadenfreude, Noten der Kantonalbank, welche die Kunden einlegten, ihrerseits bei der Kantonalbank abzugeben und das Gold zu beziehen. Dies beschränkte den Spielraum der Politiker, sie mussten die Geldschöpfung bremsen.
Der Schweizer Franken lebte von 1848 bis 1907, als die Nationalbank gegründet wurde, unter dem Regime von oft über 30 privaten und kantonalen Banken, welche Noten auf Franken ausgaben - und den Gegenwert in Gold am Schalter abzugeben bereit waren. Auch die Schweizer Industrie schwang sich unter diesem Regime ausserordentlich auf.

Privatbanken, Discount-Banken sind solide
Privatbanken klassischer Art, oft mit umfassender Vermögensverwaltung, und die neuen Discount-Banken (keine Beratung, günstige Courtagen), sowie die Postfinance der Schweiz legen das Geld der Kunden in Wertschriften an, das flüssige, nicht angelegte Geld der Kunden aber legen sie auf Sichtguthabenkonten der Notenbank ein. Sie wandeln also das "Geld zweiter Klasse", das in den Teilreservebanken geschöpfte Buchgeld, das wir im Alltag alle für Geld halten und für Transfers benützen, in gesetzliches Zahlungsmittel um, in "Geld erster Klasse". Das ist sicher, weil diese Anlagebanken keine Kredite erteilen, also nebenbei kein Buchgeld schöpfen. Ein solches System bräuchte gar keine Einlagenversicherung, und viel weniger Staatseingriffe der Finanzmarktbehörden. Die Industrie würde sich finanzieren durch Schuldverschreibungen, Obligationenausgabe und kurzfristig durch Geldmarktfonds, die ebenfalls das Kundengeld "eins-zu-eins" ausleihen, nicht mehr. Diese Papiere der sich so finanzierenden Industrie würden die Anlagebanken (Privatbanken, Discount-Banken) den Kunden vermitteln und ins Depot legen. Würde der Staat die Teilreservebanken, die Kredite aus dem Nichts gewähren, zwingen,wie beim Tabak, über die Türe und in den online-Auftritt zu schreiben "Hier können sie ihre Vermögen verlieren", dann würden die Kunden zu den Anlagebanken migrieren. Auch über alle Portale der UBS muss man schreiben, "Diese Bank wird nie vom Staat gerettet", denn das sagen seine Experten heute gerne - aber die Kunden müssen es ernst nehmen!
Eine Variante der Wandlung des Buchgeldes in echtes Zentralbankgeld versucht "The Narrow Bank" in den USA. Sie will nur Konto-Einlagen der Kunden annehmen und diese voll auf der Zentralbank einlegen, und keine anderen Bankgeschäfte tätigen. Doch die Notenbank FED sperrt sich seit bald 5 Jahren mit einer Kohorte von Juristen gegen diese Bank. Es würde den Schleier vom Buchgeld wegziehen, das eben kein Geld ist, sondern nur das Zahlugsverprechen von Teilreservebanken, die die notwendigen Reserven gar nicht haben...

Heute will der Realunit, börsenkotiert als AG, diese Konkurrenz aufnehmen. Die eingelegten Buchgelder der Kunden liegen in Rohstoffen, Gold, Realwerten wie Aktien, oder Banknoten real in Reserve, vollgedeckt - nicht aber im Banksystem, nicht in Buchgeld. Langfristig wird dieses reale Geld alles andere schlagen, insbesondere die inflationierenden Dollar und Euro.

4. Nov. 2023